Juist – Die Klumpen liegen überall im Sand, verschandeln den Strand auf mehreren Nordsee-Inseln.

Wie die Kurverwaltung der Insel Juist in der Nordsee mitteilt, werden seit letztem Freitag merkwürdige Brocken angespült. Die Stücke sind bis zu 20 Zentimeter groß. Was steckt dahinter?

Laut Verwaltung handelt es sich dabei um Paraffin. Pressesprecherin Julia Findeisen: „Derzeit wird das Paraffin getestet und geprüft, um herauszufinden, ob es giftig ist.“ Momentan wird aber davon ausgegangen, dass es nicht schädlich ist. Fast die kompletten 17 Kilometer Nordstrand seien verunreinigt.

Die Brocken sind bis zu 20 Zentimeter groß, werden jetzt vom Bauhof eingesammelt

Die Brocken sind bis zu 20 Zentimeter groß, werden jetzt vom Bauhof eingesammelt

Foto: Carmen Jaspersen/dpa

Paraffin offenbar aus Schiffstank gespült

Höchstwahrscheinlich stammt das Paraffin aus der illegalen Tankspülung eines Schiffs. Wie der Naturschutzbund Deutschland (NABU) berichtet, werden Tanks von Schiffen, nachdem sie Paraffin transportiert haben, gespült, bevor sie neue Ladung aufnehmen dürfen. Seit 2021 ist es allerdings nicht mehr erlaubt, diese Tank-Spülungen samt der Paraffin-Reste ins offene Meer zu leiten.

Besonders viel Paraffin wurde auf Juist angeschwemmt

Besonders viel Paraffin wurde auf Juist angeschwemmt

Foto: Sina Schuldt/dpa

Strand auf Nordsee-Insel wird gereinigt

Der Bauhof der Inselgemeinde Juist (Niedersachsen) reinigt den Spülsaum, wo das meiste Paraffin zu finden ist, regelmäßig nach Hochwasser mit Strandreinigungsmaschinen. Die Kurverwaltung geht momentan nicht davon aus, dass Schwimmer oder Spaziergänger gefährdet sind.

 Wasser geht, begibt sich in Lebensgefahr.

Allerdings: Das Paraffin sollte nicht unnötig angefasst werden. Paraffin ist nur langsam abbaubar, entsteht in der Verarbeitung von Rohöl und ist oft mit Substanzen verunreinigt, die Krebs verursachen können.

Inzwischen wurden weitere Funde unter anderem auf Norderney und Borkum gemeldet.